Allgemein

Sarah Gleisenstein

Freitag, 1. Dezember 2017, 16:15 – 16:45 Uhr

Abstract

TV-Adaptation und Zensur: How I Met Your Mother „po-russki“

Wenn Synchronisation und Untertitelung nicht ausreichen, um einem fremdkulturellen Publikum eine Serie näherzubringen, werden sie mitunter mit anderen Schauspielern und -plätzen in einigen Fällen komplett neu produziert. Bei diesem Vorgang treten Diskrepanzen der verschiedenen Wertevorstellungen der Kulturen besonders deutlich hervor. Inwieweit in diesem Zusammenhang beim Kulturtransfer nicht nur die Anpassung, sondern auch die Zensur bestimmter Inhalte eine Rolle spielt, wird am Beispiel der russischen Adaptation der US-amerikanischen TV-Sitcom How I Met Your Mother gezeigt, die unter dem Titel Kak ja vstretil vašu mamu neu aufgelegt wurde.

Lebenslauf

  • Bachelorstudium in den Sprachen Englisch, Russisch, Arabisch am Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (FTSK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Germersheim (Auslandssemester in Moskau)
  • Masterstudium Sprachtechnologie und Fremdsprachendidaktik an der Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Forschungsinteressen: Maschinelle Übersetzung
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Prof. Dr. Renata Makarska

Freitag, 1. Dezember 2017, 17:15 – 17:45 Uhr

Abstract

Das wird im Deutschen niemand verstehen. Was wird beim Übersetzen gekürzt, gestrichen und glattgemacht.

Braucht das Phänomen der Zensur beim Übersetzen unbedingt einen politischen Kontext? Sollen wir jeden quantitativen Eingriff in den zu übersetzenden Text als Zensur bezeichnen? Findet eine stark korrigierende Ingerenz in den Text nur bei Übersetzungen aus den sog. kleinen Sprachen statt? Ist sie immer eine Form kultureller Gewalt? Mit diesen Fragen beschäftige ich mich an Beispielen von literarischen Übersetzungen aus west- und ostslavischen Sprachen ins Deutsche.

Lebenslauf

  • Professorin für Polnisch am Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz in Germersheim
  • For­schungs­schwerpunkte: westslavische Kulturen des 20. und 21. Jahrhunderts (Literatur und Topo­graphie, Migration, Regionalismus, Min­derheitendiskurse, Mehr­spra­chig­keit, Übersetzungsthe­o­rien)
  • Neueste Publikationen: Comic in Polen, Polen im Comic (zusammen mit Kalina Kupczynska, Hg. 2016), Neue alte Rassismen. Differenz und Exklusion in Europa nach 1989 (zusammen mit Gesine Drews-Sylla, Hg. 2014) und Zwischentexte. Literarisches Übersetzen in Theorie und Praxis (zusammen mit Claudia Dathe und Schamma Schahadat, Hg. 2013). Übersetzt aus dem Deutschen ins Pol­nische (u.a. Wolf­gang Büscher und Jenny Erpenbeck)
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Isabelle Brandstetter

Samstag, 2. Dezember 2017, 14:00 – 14:30 Uhr

Abstract

Eingreifen und sichtbar werden – warum, wann und wie?

Wenn kultureller Austausch stattfindet und kulturspezifische Inhalte von einer Sprache in eine andere übertragen werden, sind qualifizierte Übersetzer und Dolmetscher gefragt. Diese müssen regelmäßig entscheiden, ob sie in konkreten Fällen erklärend bzw. kommentierend oder sogar verbessernd bzw. zensierend eingreifen und somit für die Rezipienten als Sprach- und Kulturmittler sichtbar werden. Anhand von Praxisbeispielen, unter anderem aus den Bereichen Literatur und Politik, wird aufgezeigt, welche Rolle kulturelle Kompetenzen für das erklärte Ziel der Wirkungsgleichheit von Übersetzungen spielen und weshalb Metadiskussionen über reflektierten Kulturtransfer sowie über das (Un‑)Sichtbarkeitsproblem von Übersetzern von großer Bedeutung sind.

Lebenslauf

  • Bachelor- und Masterstudium in den Sprachen Englisch und Niederländisch am Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (FTSK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Germersheim
  • Einjährige Förderung über das Deutschlandstipendium
  • Forschungsinteressen: Prozessoptimierung, Kulturtransfer, Sichtbarkeit und Übersetzen im Team
  • Selbstständige Übersetzerin, Lektorin und Texterin
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Cornelia Koller

Freitag, 1. Dezember 2017, 16:45 – 17:15 Uhr

Abstract

Beyond horizons: Auslandsmobilität an europäischen Hochschulen in Finnland, Frankreich und Schottland

Mit zunehmender Globalisierung wächst auch die Bedeutung der Internationalisierung und Mobilität an europäischen Hochschulen. Eine besondere Rolle nehmen dabei die International Offices der Bildungseinrichtungen ein. Doch worin unterscheiden sich diese hinsichtlich ihres Aufbaus und ihrer Aufgaben voneinander; und was eint sie? Im Rahmen einer Forschungsreise an eine finnische, eine französische und eine schottische Hochschule wurde diesen Fragen nachgegangen. Es werden Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt und gezeigt, dass es sich durchaus lohnen kann, für eine Abschlussarbeit auch unkonventionelle Wege zu beschreiten.

Lebenslauf

  • Berufsausbildung: Internationale Tourstikassistentin mit Berufserfahrung in Irland, Frankreich und Spanien
  • Masterstudium Translation in den Sprachen Englisch, Spanisch, Französisch am Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (FTSK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Germersheim
  • Gegenstand der Masterarbeit: Aufbau und Aufgaben von International Offices an europäischen Hochschulen
  • Studentische Hilfskraft im Arbeitsbereich Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft und im Akademischen Auslandsamt
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Anna Müller

Samstag, 2. Dezember 2017, 12:15 – 12:45 Uhr

Abstract

“The prize of all that mainstreaming”
Homonormativität im zeitgenössischen US-amerikanischen Queer Cinema

Der Film Brokeback Mountain (2005) wird als Meilenstein der homosexuellen Filmgeschichte angesehen, da er den Eintritt des Queer Film in den Mainstream markiert. Dies bringt eine wichtige Erweiterung des Wirkungsbereiches von Filmen mit sich, die noch in den 1980er und 90er Jahren ausschließlich in den subkulturellen Sphären des Independent Kinos zu finden waren. Andererseits hat damit ein Anpassungsprozess stattgefunden, wodurch Filme mit queeren Inhalten Teile ihres subversiven Potentials einstreichen mussten. In meinem Vortrag möchte ich anhand von Filmbeispielen der vergangenen Jahre zeigen, inwiefern dieser Transfer dazu geführt hat, dass die Darstellung von Homosexualität angepasst oder möglicherweise sogar zensiert wurde.

Lebenslauf

  • Studium der Anglistik, Kultur- und Medienwissenschaften und Spanisch an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie der Royal Holloway University of London
  • Studium English and American Studies und Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität Kassel
  • Seit 2016: Dissertation "Queer enough? - The possibilities and limitations for contemporary queer film to challenge heteronormative and homonormative structures" (mit Promotionsstipendium, gefördert von Otto-Braun-Fonds)
  • Lehrbeauftragte im Bereich Anglistische Literaturwissenschaft der Uni Kassel
  • Seminare zum eigenen Arbeitsschwerpunkt der Queer und Gender Studies, Männlichkeitsforschung und Analyse von Literaturadaptionen und Filmen
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