Simon Varga

Samstag, 2. Dezember 2017, 11:15 – 11:45 Uhr

Abstract

Yeah, yeah = Yéyé? Kulturtransfer und Selbstzensur am Beispiel des
Rock 'n' Roll im Frankreich der 50er und 60er Jahre

Die Entstehung des Rock 'n' Roll im Amerika der 1950er Jahren markierte gleich in zweifacher Hinsicht eine Wende: Zum einen verschaffte der aus dem Rhythm and Blues entstandene Stil afroamerikanischen Künstlern weit über die Grenzen der schwarzen Gemeinschaft hinaus Gehör; zum anderen war er ein entscheidendes Moment in der Entstehung eines völlig neuen gesellschaftlichen Phänomens: der Herausbildung einer Jugend als eigenständiger demographischer Kategorie und wirtschaftlicher Zielgruppe. Auch der französische Yéyé war eng mit der Herausbildung dieser neuen sozioökonomischen Kategorie verbunden; aufgrund anderer gesellschaftlicher Gegebenheiten entwickelte er jedoch bei weitem nicht die Sprengkraft seines amerikanischen Vorbilds – was sich nicht zuletzt auch in den Adaptionen amerikanischer Rocksongs durch französische Interpreten wiederspiegelt.

Lebenslauf

  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Translations-, Sprach und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Germersheim und der Université de Bourgogne in Dijon
  • seit 2015: Promotion in Germersheim und Dijon im Cotutelle-Verfahren
  • Forschungsinteressen Diskurslinguistik, Korpuslinguistik und kognitive Linguistik
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